Nichts als die Wahrheit ...

... meine poetische Vita

Meine Heimat sind die Wasser, die das Meer in mir aufwühlen und stranden lassen.

Verbunden bin ich seinen rastlosen Uhren –

seiner kristallinen Sterne –

seiner tosenden Unbillen und maritimen Zaubers.

In ihm fühle ich mich geborgen, von seinem Gewoge umschlungen zu sein spüre ich, die unendliche Tiefe des Fundamentes aufstrahlender Bläue.

Geboren wurde ich auf jenen anlandenden Wellen die mich durch Höhen und Tiefen einer langen Reise trugen, war ausgesetzt der donnernden Brandung und der Blendung des Lichts, vernahm ich die Register von Klippenorgeln brausender Weltensymphonie, die ein unendliches Band um die Erde flechten und jedesmal, wenn ich an seinen Küsten weile, die Idiome meiner Heimat erkenne.

Und –, eines Tages stand ich auf festen Boden und erfreute mich meines Gesanges der das Leben beschreibt. Erkenntnisse lehrreicher Jahrzehnte wuchsen wie Ringe um ihre Mitte, die mir Bitterkeit und Süße schenkten, und jedes Gedicht – jeder Vers, der die Arena meiner poetischen Einsamkeiten verließ, erkämpft waren.

Und nun, nachdem ich zurückblicke mein Weg kein Müßiggang war, folge ich vorausblickend dem Sonnenuntergang der mich wieder und wieder erreichen wird; vermute ich in ferner Nähe – hinter den kosmischen Horizonten die Küstenstriche im Lichte einer Neuen Welt –, auf denen ich einst Wandeln werde.

 

 

... meine Lebensdaten

Foto: Achim Tsutsui

 

Hannig Helmut geboren 1939 in Mähren, Sudetenland.

Ab 1946 verbrachte ich meine Jugendjahre unbeschwert in Württemberg und in anderen Bundesländern Deutschlands.
Mit einer kaufm. Ausbildung und Jahre danach begann ich als Quereinsteiger in die Pharmaindustrie zu wechseln, um als med.- wissenschaftlicher Pharmareferent 30 Jahre im Außendienst zu arbeiten.
Die stilistische Suche literarischer und bildhafter Gestaltung konnte ich erst in den 70er Jahren konkretisieren. Dies war auch der Zeitpunkt, in dem ich mit meinen Arbeiten an die Öffentlichkeit trat.
Mehrere Einzel- und Gruppenausstellungen von Ölbilder, Aquarellen, Holzdrucken und Zeichnungen wurden begleitet durch Veröffentlichungen von literarischen Beiträgen und Gedichten.
Für mich ist die Suche nach neuen Bildern und deren Texten ein essentielles Bedürfnis, die Natur und den Menschen im Einklang mit der Schöpfung zu beschreiben.
Das literarische Interesse führte mich in eine Autorengruppe nach Ludwigsburg, und dort war ich ein Gründungsmitglied von "Forum Literatur Ludwigsburg" sowie deren Literaturpreisträger 2005.

Seit 2001 bin ich Mitglied  in der "Deutschen Haiku-Gesellschaft e.V." DHG, im "Autorennetzwerk Ortenau-Elsass", Oberkirch und in der "Literatenrunde e.V.", Karlsruhe.

 

 

 

 

... Lyrik

Wenn du nicht auffällst

 

bist du irgendwie nicht

existenziell

 

nur Verrücktes

regiert die Welt

lässt aufhorchen

hinschauen

das Unerwartete

Spektakuläre

fesselt

etwas nicht Vorstellbares

obsiegt

jedes Licht im Raum

bricht an den Dingen

zwangsläufig

seine Fülle

 

wie das Leben

ein Schattenwurf

 

niemand wird befragt

ob Kommen und Gehen

erwünscht seien

wie die Schöpfung

 

sie ist was sie ist

Äonenschwer

All - gegenwärtig

das initiale Ereignis

aus Urknall und Wille

 

der gewollt war?!